„One map at a time“ (Patrick Meier) – re:publica XI

re:publica, Sehenswert

Der letzte Vortrag im Friedrichstadtpalast war ein weiteres positives Beispiel einer nicht-deutschen Web-Inititative, wie man mit dem Internet die Welt ein klein wenig besser machen kann.

Patrick Meier stellte sein Projekt ushahidi.com vor.

ushahidi.com ist eine „Live-Mapping-Plattform“. Im Fall einer Krise oder Naturkatastrophe erreichen die Macher Daten über verschiedene Medienkanäle (SMS, flickr, eMail, YouTube, twitter, skype, facebook, den tradtionellen Medien etc.). Diese werden schließlich zeitnah in eine große Gesamtkarte übertragen, die schließlich von Hilfsorganisationen für ihre Arbeit genutzt werden kann.

Das Beispiel Haiti hat sehr gut gezeigt, wie die Plattform funktioniert: Per SMS-Kurzwahl 4636 haben viele Freiwillige mit dem Erfassen der Lage begonnen. Die Bekanntmachung des Dienstes wurde über Radiostationen verbreitet. So konnten Hilferufe via SMS auf der Landkarte verortet und Hilfe geschickt werden.

In Libyen rief erstmals auch die UN via Tweet zum Mitmachen in Sachen „Live-Mapping“ auf. Was erstaunliche ist, da große Institution sich nur sehr zögerlich der Web-2.0-Bewegung anschließen.

Wer macht die ganze Arbeit im Hintergrund? Viele Ehrenamtliche weltweit, die in der „standyby volunteers task force“ organisiert sind. Das sind über 500 Personen, die nach einer Schulungen „die Welt von ihrem Laptop aus verändern.“

Auch in Tunesien, Ägypten etc. war Social Media inkl. „Live-Mapping“ fest verankert in der politischen Bewegung: „We use facebook to schedule protests, twitter to coordinate and youtube to tell the world.“ – Der ägyptische Widerstand koordinierte über diese Webdienste seine Arbeit inkl. das virale Verbreiten von Routen, die die Protestbewegung gehen sollten.

Wie geht es weiter mit ushahidi.com? Der Dienst soll weiterentwickelt werden. Es soll u.a. die Check-in-Funktion von foursquare, gowalla und facebook integriert werden, um mit noch mehr Daten ein noch präziseres Abbild der Realität zu erhalten – Datenschützer freut Euch!

Patrick Meier beendete seinen Vortrag mit den Worten: „For every event radio is the sound, tv is the image and mapping the location.“ – wir werden sehen!?

P.S. Nur so am Rande: Kein Live-Mapping, aber auch nicht schlecht: www.mundraub.org


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