Die Digitalisierung der Medien führt zur technischen sowie inhaltlichen Konvergenz bislang unabhängiger Medienplattformen, ob Kino, TV, PC, Spielekonsole oder mobiles Endgerät. Diese Entwicklung und die Verbesserung der technischen Standards (High Definition / 4K / Breitband-Internet) wirkt sich zunehmend auf die Medienwirtschaft, die Medienkompetenz der User und schließlich auf die kirchliche Öffentlichkeitsarbeit aus. Die betroffenen Publikationssegmente Print (Pressearbeit, Gemeindebriefe), Radio, Web und TV müssen sich auf „Neue Medien“-Geschwister einstellen: Social Media (facebook, YouTube), Smartphone-Apps, Videoangebot für Smart-TV oder Computerspiele.
Zur Nutzung der „Neuen Medien“ benötigt es inhaltlich konvergent denkende Konzepter/-innen und Produzent/-innen, die zeitgemäße Formate von interaktiver Unterhaltung und Wissensvermittlung sowie Echtzeit-Visualisierung entwickeln und umsetzen können.
Ich möchte als Trend-Scout die „Neuen Medien“ auf ihre missionarischen Möglichkeiten abklopfen, die zuständigen kirchlichen Ebenen beraten und dort über die neuesten Entwicklungen berichten. Ebenso bin ich sehr gerne Anlaufstelle für Gemeinden und diakonische Einrichtungen, die eine „netzwerkorientierten und multimedialen Öffentlichkeitsarbeit“ umsetzen möchten. Dabei werden Pilot-Projekte umgesetzt und Gemeinden und Einrichtungen zur eigenen Nutzung angeboten.
Welche missionarischen Möglichkeiten sind denkbar? Ein Ausblick.
Das Internet ist mobil. Bereits jetzt ist es möglich, auf dem Smartphone seinen Standort in einer Landkarte auf dem Display abzurufen. Es werden einem ebenso in seinem momentanen Umfeld die nächste Beratungsstellen, die Telefonnummer des Gemeindebüros oder die Öffnungszeiten der Kirche angezeigt. Jede Kirchengemeinde und diakonische Einrichtung hat dafür zu sorgen, dass „Google“, „Yahoo“ & Co. die aktuellen Daten erhalten und dann online bereitstellen können.
Man ruft morgens seine eMails ab und erhält eine erfrischende Morgenandacht als Video direkt auf den Monitor. Das „Wort zum Sonntag“ wird somit zu einem täglichen „Wort zum Morgen“. Durch die Visualisierung der Tageslosung begleitet den User neben Losungsbuch und Bildschirmschoner zeitgemäß auch eine Videoversion durch den Tag.
Einige Kliniken, Krankenhäuser und Altenheime betreiben einen eigenen Klinikkanal, den die PatientInnen/ BewohnerInnen mit Klick auf der Fernbedienung in ihrem TV empfangen können. Hier ist Raum für eine eigene Sendung des/ der lokalen Krankenhausseelsorgers/ -seelsorgerin, der/ die sich auf diese Art persönlich vorstellt und schließlich den Patient-/innen, die er/ sie nicht besuchen kann, Zuspruch sendet. Ebenso ist ein Livestream aus den evangelischen Kirchen vor Ort möglich. Man kann sich so den Gottesdienst der Heimatgemeinde auf den Klinikschirm holen.
„Europa, ein Kontinent der (realen) Kirchtürme“ wird sich in kommenden Jahren stark verändern: Unsere Gemeindeglieder (die User) wollen multimedial konsumieren, recherchieren, kreieren und kommunizieren – alles gleichzeitig und von überall. Fangen wir an!