Hin zur barrierefreien Website

Impuls

Folgende Erfahrungswerte in Form von 9 Tipps möchte ich gerne bei der Optimierung der Website hin zu einer barrierefreien Website weitergeben:

  1. Sehbehinderte Surfer/-innen nutzen sogenannte Screenreader als Vorleseanwendung. Interessant ist als Sehender mitzubekommen, dass der Screenreader beim Öffnen der Website zuerst die Anzahl der Links und die Anzahl der Überschriften vorliest. Somit ist die Bezeichnung der Links und die Benennung der Überschriften (inkl. sauberer Programmierung) sehr wichtig. Die Links kann man sich einzeln vom Screenreader vorlesen lassen und dann entscheiden, was ich anklicken möchte. Somit bitte als Linkbezeichnung nicht „weiter“ oder „weiterlesen“ oder „Hier geht‘s weiter!“ verwenden. Wenn der Link nicht sauber beschriftet ist, ist es schwer, sich auf der Website zurechtzufinden.
  2. Im META-Sprach-Tag sollte man Deutsch als Sprache aktivieren (<meta http-equiv=“language“ content=“DE“>). Leider werden dadurch englische Begriffe nicht richtig vorgelesen. Am Besten diese gar nicht erst verwenden. Ebenso ist es für den Screenreader schwierig, ausgefallene Wortkreationen korrekt vorzulesen.
  3. Google Maps ist 0,0 % barrierefrei und sollte somit überhaupt nicht verwendet werden – oder mit einer Kennzeichnung, dass es sich um ein nicht-barrierefreies Angebot handelt.
  4. Gängige Abkürzungen (z.B. Mo bis Fr) können vom Screenreader erfasst verwenden, alle anderen Abkürzungen (MGH, KASA …) bitte ausschreiben.
  5. Die META-Titel/Discription der einzelnen Unterseiten sollten nicht nur allein für Suchmaschinen – sondern auch für Screenreader – optimiert werden. Sucht ein/e Sehbehinderte/r bei Google nach Ihnen werden ihr/ihm die Suchergebnisse einzeln vorgelesen. Wäre doch schön, wenn sie/er so direkt weiß, was sie/ihn auf Ihrer Website erwartet?
  6. Eingebettete Youtube-Videos werden nicht erkannt; allerdings wird der Titel des Videos als Link vorgelesen. Somit sollte man bei YouTube nach dem Hochladen des Videos die Titelbezeichnung mit „Video: …“ beginnen. Bei YouTube bitte die Untertitel-Funktion aktivieren – ist sehr einfach zu bedienen und kostenlos.
  7. Bei allen inhaltlich-relevanten Bilder sollte per ALT-Funktion das Foto mit aussagekräftigen Wörtern beschrieben werden. Bei grafischen Elementen bitte die ALT-Funktion leer lassen.
  8. Das Thema barrierefreie PDF-Dokumente wird auf einer Website der Aktion Mensch sehr ausführlich behandelt. Ebenso gibt es von Adobe einen Überblick zur Barrierefreiheit mit Adobe Acrobat. Achtung: Dateien, die man an die Druckerei übermittelt, sind meist nicht barrierefrei.
  9. Zum Schluss sollte man den Quellcode von allen Programmierfehlern säubern,  z.B. von toten Links, von falsch bezeichneten Formularfeldern und von nicht mit <h1>-Tag gekennzeichneten Überschriften.

Teile diesen Beitrag

Veröffentlicht von

🦸 Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe. 🎬