Das System Mubarak – typisch Afrika

Impuls

Beim Verstehenwollen von Afrika und seinen politischen Systemen bin ich auf ein Buch gestoßen, das von Volker Seitz, einem ehemaligen deutschen Botschafter, verfasst wurde. Als Afrika-Insider berichtet er über traurige politische Gemeinsamkeiten auf dem gesamten afrikanischen Kontinent. Das System Mubarak ist kein Einzelfall, sondern – leider – die Regel. Anbei einige Fragmente aus dem Buch „Afrika wird armregiert – oder Wie man Afrika wirklich helfen kann“:

  1. Zahlreiche Staaten in Afrika werden seit der Unabhängigkeit von Oligarchie regiert, die den Reichtum des Landes ungestört unter sich aufteilt. Für zahlreiche Führer in Afrika ist ein politisches Grundmuster erkennbar: Die Chefs isolieren sich vom Volk und agieren in einer mehr oder weniger imaginären Welt eigener Schöpfung. Sie sind argwöhnisch und haben eine Form der Herrschaft entwickelt, die sich auf nur dem Machthaber persönlich verantwortliches Militär- und Verwaltungspersonal stützt.“
  2. Es darf nicht so bleiben, wie es Dominic Johnson, der Afrika-Redakteur der „taz“ 2007 beschrieb: „In keinem Land der Region hat die aufstrebende junge Generation einen zufriedenstellenden Platz im politischen System gefunden. Vielmehr hat sie vielerorts den Eindruck, eine alte Generation verscherbele den nationalen Reicht, um sich selbst zu retten.“
  3. Die größte Herausforderung in den kommenden Jahren wird sein, die Entwicklungshilfe – dort wo notwendig und sinnvoll – so zu gestalten, dass nicht Gewinnmaximierung für wenige, sondern soziale Gerechtigkeit für alle das Ziel ist. „Diktatoren sollte der Geldhahn zugedreht werden“, so Prinz Asfa-Wossem Asservate, Großneffe des letzten Kaisers von Äthiopien.
  4. Es gibt eine US-Studie über den Zusammenhang von Falschparken und Korruption in New York. Die deistesten Parksünder mit diplomatischer Immunität stammen aus Ländern, in denen die Korruption besonders groß ist. US-Forscher erklärten sie so: „Der Akt des Falschparkens passt genau zur Standarddefinition der Korruption, dem Missbrauch von anvertrauter Macht für private Zwecke.“
  5. Statt die Ärmel hochzukrempeln, um aufzuholen, stilisieren sich die afrikanischen Führer als Opfer des Kolonialismus, Rassismus, der Globalisierung. So können die Schuldgefühle der Weißen manipulieren und Zuwendungen und Vorteile herausschlagen.

Im Buch sind noch viel mehr Fakten zur politischen Realität aufgeführt inkl. ein paar wenige Positivbeispiele. Afrika – was wird wohl aus dir?


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🦸 Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe. 🎬