DESTINATION MEETS ONLINE 2012

Impuls, Kreta, uLNa.STUDIOS

Die DESTINATION MEETS ONLINE 2012 (DMO) hatte heute auf Kreta ihren großen Kongresstag: In Grußworten, Workshops und Vorträgen wurden diverse Thema angeschnitten. Einige Impulse möchte ich hiermit weitergeben:

Stavros Arnaoutakis, der Gouverneur von Kreta, sprach in seinem Grußwort von Kreta als Insel, der ewigen Werte. Eine Insel, auf der Griechenlands und Europas gemeinsame Wurzeln liegen. Er sieht die DMO als Chance, als Region Kreta nicht die Flucht in die Vergangenheit zu ergreifen, sondern durch neue Impulse, gemeinsam als Touristik-Branche, die anstehenden griechischen Herausforderungen zu lösen und das Produkt und die Marke „Kreta“ weiter auszubauen.

Jürgen Büchy, Präsident DRV Deutscher ReiseVerband, beleuchtete zu Beginn die Akzeptanz der Onliner in der Tourismusindustrie. Bei seinem Wahlkampf bekam er oft den Satz zu hören: „Bitte schalten Sie wieder das Internet ab!“ Hier möchte er als Verband Brücke sein zwischen der Online- und der Offline-Welt. D.h. konkret: Die Offline-Reisebüros sollten auch online präsent sein, da die Kunden ebenfalls in beiden Welten zu Hause seien (Anmerkung von mir: Ich glaube, dies betrifft die Reisebüros und den Einzelhandel ebenso wie die Kirchen und ist somit kein Phänomen des Tourismus. Es bleibt viel zu tun!). Die Agenda des DRVs muss somit lauten: Barrieren abbauen – Chancen sehen! Denn Deutschland hinke im weltweiten Vergleich mit der Onlinedurchdringung hinterher. Dies sei vor allem erkennbar in der Tourismusbranche am Umsatz. Gründe könnten in der Historie, den gewachsenen (Vertriebs-)Strukturen und im Verbraucherverhalten liegen – hier fiel von ihm die Bezeichnung „Der Deutsche als scheues Reh“.

In seinem Vortrag lobte Dr. Axel Jockwer von HolidayCheck AG die 100%ige Gastfreundschaft der Griechen als hohes Gut. Durch die Medienberichterstattung kam es – nach Analyse der HolidayCheck-Daten – zu Rückgängen von Bewertungen und Buchungen. Ängste und der Zweifel, ob man als Deutsche in Griechenland noch willkommen sei, wuchsen. Die Türkei profitierte z.Zt. von der politischen Lage in Griechenland und Ägypten – nach seiner Statistik – am Stärksten. Nun heiße es, als Urlaubsdestination zu reagieren, denn die Symptome der Wirtschaftskrise zerstöre das Vertrauen der Stammkunden in das Urlaubsland. Er schlug vor, mehr Präsenz im Internet zu zeigen, die Softfacts vor Ort zu stärken, die Gäste zu verwöhnen, um den Multiplikatoren-Effekt sich als Hotel etc. zu eigen machen zu können.

Social-Media-Experte Michael Faber bot uns allen einen sehr guten Überblick über die Social-Media-Welt verbunden mit dem Hinweis: „Der Kunde nutzt Social Media vor, während und nach der Reise“. Hier sollten auf die Gäste motivierenden eingewirkt werden, damit diese über ihren Urlaub berichten.

Claudia Brözel von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung (Eberswalde) präsentierte Ergebnisse ihrer repräsentativen Studie über das Image von Griechenland in Deutschland. Die großen Pluspunkte sind die Kultur & Historie, die Strände, die abwechselnde Landschaft, die offenen und freundlichen Gastgeber und die hervorragende Gastronomie. Sie appellierte an die Anwesenden – auch online – sich bei erfahrenen Griechenland-Urlaubern in Gespräch zu bringen, damit das Positive nicht in Vergessenheit gerät.

Die Bewertungsportale sind ein wichtiger Webdienst geworden. Seinen zweiten Vortrag begann Dr. Axel Jockwer mit der These: „Gute Hotels bekommen Krisen weniger zu spüren!“ Nach Analyse der HolidayCheck-Datenbank konnten, z.B. in Ägypten, die top-bewerteten Hotels ihre Buchungen steigern während der Gesamtmarkt stagnierte. D.h. das Thema Bewertungsportale gehört auf die tägliche Agenda eines jeden Hotels. Dass dies Auswirkungen auf die Kultur des Hauses und der Mitarbeiterschaft habe, sei nicht auszuschließen – aber ist sei auch eine Chance. Er verdeutlichte anhand eines Hotels in der Türkei, dass diese durch Intensivierung ihrer Aktivitäten in diesem Bereich ihre Buchungszahlen erheblich steigern konnten.

Mein Fazit: Es bleibt spannend wie sich die Offline- und Online-Welt weiter zueinander verhält. Ich glaube, es geht nur miteinander und mit einer ganzheitlichen Strategie – egal in welcher Branche.


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