7 Fragen nach 25 Stunden „S21-Schlichtung-TV“

#eswareinmal, Impuls

Die anstehende Landtagswahl im Jahre 2010 in Baden-Württemberg wurde von oberster politischen Stelle als Volksentscheid über „Stuttgart 21“ erhoben.

Nachdem ich nun mehrere Stunden „S21-Schlichtung-TVs“ hinter mir habe, bestätigt sich in mir die Erkenntnis, dass ich doch sehr wenig über die immer komplexer werdende Welt bescheid weiß. Fachwissen der Experten und mein Bildungsniveau als Wähler scheinen sehr weit auseinander zu liegen.

„Siehe überall mit deinen Augen. Verunstalte nichts. Wie die Folgerungen fließen, so lass sie fließen. Hemme ihren Strom nicht; lenke ihn nicht.“ – so lautet ein Zitat von Gotthold Ephraim Lessing aus dem 18. Jahrhundert. Mit diesem Zitat im Hinterkopf habe ich mir selbst die Aufgabe gestellt, in „Betrachtung aller Sachargumente“, mir mein eigenen Bild zum Themenkomplex „Stuttgart 21“ zu machen.

Bei meiner Meinungsbildung stellen sich mir heute folgende grundsätzliche Fragen:

  1. Wie kann Expertenwissen so aufbereitet werden, dass die Bürgerschaft Projektverläufe nachvollziehen kann?
  2. Wie überwinden unsere zu wählenden Volksvertreter/Innen ihre fachliche Wissenskluft?
  3. Lassen sich durch emotionalen – zum Teil unsachlichen – Populismus Wahlen gewinnen?
  4. Haben Stammtisch-Argumente in einer Fachschlichtung ihren Raum?
  5. Wie lässt dich „Frieden stiften“, wenn Misstrauen dem Nächsten gegenüber nie ausgeräumt wird?
  6. Besteht „Politik der Gegenwart“ lediglich aus rhethorischen Arenen, die auf Selbstdarstellung aus sind und nicht auf dem Abwegen von den bestmöglichen Optionen für das Gemeinwohl inkl. Konsensbereitschaft?
  7. Ist jemand, der gegen etwas ist auch einmal für etwas?

Positiv habe ich zu vermelden, dass ich nach über 25 Stunden „S21-Schlichtung-TVs“ nun ein sehr gutes Bild davon habe, über was ich eigentlich abstimmen darf. Meine finale Entscheidung vertage ich allerdings – wie Schlichter Heiner Geißler – auf den 29. November 2010.


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